Am 26. Mai sind Europa- und Kommunalwahlen. Mit dem dann gewählten Stadtrat wird sich in Chemnitz vieles ändern. Bislang haben die Parteien links der Mitte in Chemnitz eine Mehrheit, und die AfD und Pro Chemnitz nur zwei bzw. drei Sitze inne. Geht man von aktuellen Wahlumfragen für die anstehende Landtagswahl im September, den Wahlergebnissen der vergangenen Bundestagswahl 2017 in Chemnitz und der Stimmung, die seit den rassistischen Ausschreitungen des vergangenen Jahres in der Stadt herrscht, aus, so ist zu befürchten, dass beide Parteien mit erheblichen Stimmenzuwächsen rechnen können und mindestens eine konservativ-nationalistische Mehrheit in den neuen Stadtrat einziehen könnte.
Im Folgenden wollen wir einen Überblick über die Kandidierenden der rechten Parteien Pro Chemnitz und AfD geben und einige Hintergründe zu diesen Personalien beleuchten. Die Sortierung erfolgt anhand der Wahlkreise und der Parteienzugehörigkeit, sowie dem jeweiligen Listenplatz.
Zu manchen Personen liegen weitere Erkenntnisse vor, die u.a. aus Quellenschutzgründen zurückgehalten werden.
Ergänzungen und Nachfragen nehmen wir gern unter der Mailadresse chemnitz at riseup punkt net entgegen.
Wahlkreis 1
Pro Chemnitz
Bernd Arnold
Bernd Arnold (Jahrgang 1962) gehört zu denen, die mit dem August 2018 zum ersten Mal in der rechten Szene aufgefallen sind. Der selbstständige Schweißtechniker (Firmenname BAS Schweißservice Arnold) aus dem Ortsteil Wittgensdorf ist u.a. in der rechten Chemnitzer Facebook-Gruppe Oculatus aktiv, die die rassistischen Demonstrationen im September 2018 maßgeblich mitorganisierte. Darüber hinaus leitet Arnold die Chemnitzer Gelbwesten, eine an die französischen Gilets Jaunes angelehnte Gruppe, die sich in Chemnitz allerdings ausschließlich aus rechten und verschwörungstheoretischen Kreisen rekrutiert. Bernd Arnold betätigt sich außerdem fleißig als Youtube-Streamer und veröffentlicht Videos von allerlei rechten Events. Arnold nahm auch an der Beerdigung des Neonazi-Hooligans Thomas Haller im März 2019 teil. Er tritt des Weiteren als Kandidat für den Ortschaftsrat in Wittgensdorf an.
Marianne Christine Erb
Die Rentnerin und frühere Steuerfachangestellte Christine Erb (Jahrgang 1954) möchte sich laut der KandidatInnenvorstellung von Pro Chemnitz gegen Dieselfahrverbote und illegale Einwanderung sowie für die Abschiebung krimineller Flüchtlinge einsetzen.
Rainer Hans Eichler
Der 69-Jährige Rainer Eichler kandidiert nach 2009 und 2014 bereits zum dritten Mal für den Chemnitzer Stadtrat. Darüber hinaus machte der Industriemeister aber bislang nicht öffentlich von sich reden.
Helmut Gerhard Gayh
Gerhard Gayh (Jahrgang 1940) ist mit der neonazistischen Kandidatin Margita Gayh verheiratet. Auf Facebook bekennt sich der Saxophonist und verrentete Zerspanermeister zu antisemitischen Verschwörungstheorien und Reichsbürgern. Gayh tritt ebenso zur Ortschaftsratswahl in Einsiedel an.
Martin Witt
Martin Witt (Jahrgang 1988) ist der Inhaber der etwas ominösen Security-Firma Volks Sicherheit Ltd., die mit DDR-Symbolik für sich wirbt. Er pflegt Kontakte zu einschlägigen Neonazis, speziell zu rechten erzgebirgischen Heimatvereinen und Chemnitzer Hooligans. In der KandidatInnenvorstellung von Pro Chemnitz betont er, sich für mehr Sicherheit in der Stadt einsetzen zu wollen. Er meint, Deutschland sei eine GmbH und bekennt sich sowohl zur AfD als auch zur NPD. Der Sitz von Volks Sicherheit Ltd. ist die Gießerstraße 45 in Chemnitz. Hier existierte bis vor kurzem der Kampfsportladen Street Fight Company des rechten Multi-Unternehmers Rico Neumann (Escape Room, Lasertag, Fightcrime63, Authentix Security). Martin Witt nahm am Nazi-Trauermarsch vom 06.03.2016 in Chemnitz teil.
Gottfried Hermann Claus
Gottfried Hermann Claus, Diplom-Agraringenieur, Jahrgang 1944
AfD
Sven Bader
Sven Bader (Jahrgang 1972) ist ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Chemnitzer AfD-Kreisverbands. Er ist Geschäftsführer der Firma Correct Control, die sich 2013 einen Namen machte, als sie im baden-württembergischen Großbettlingen als Streikbrecher gegen den Arbeitskampf der Belegschaft der Firma Norgren eingesetzt wurde.
Der Spruch „Jage nicht, was du nicht töten kannst!“ an einem Fahrzeug der Firma bekommt seit Alexander Gaulands Ausspruch „Wir werden sie jagen“ anhand von Baders Kandidatur einen noch faderen Beigeschmack.
Wolfgang Michael Wanzke
Wolfgang Michael Wanzke, Mitarbeiter im Sicherheitsdienst, Jahrgang 1965.
Thomas Vogel
Thomas Vogel, Jahrgang 1968, Mechaniker.
Wahlkreis 2
Pro Chemnitz
Robert Andres
Robert Andres (Jahrgang 1989) ist neben Martin Kohlmann die wichtigste Figur bei Pro Chemnitz. Andres stammt aus der Neonazi-Szene, in die er auch heute noch verortet werden kann. Laut dem Sächsischen Innenministerium wird Andres der 2014 verbotenen Neonazi-Kameradschaft Nationale Sozialisten Chemnitz (NSC) zugerechnet. Er war maßgeblich an der Koordinierung der rassistischen Aufmärsche im Spätsommer 2018 beteiligt. Andres organisiert gemeinsam mit dem NSC-Anführer Eric Fröhlich in Chemnitz und Umland neonazistische ZeitzeugInnenvorträge, u.a. mit der Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck.
Er ist des Weiteren Mitglied des Organisationsteams des Neonazi-Kampfsportevents Tiwaz. Im Oktober 2018 reiste Andres dafür mit seinem Team nach Ostritz zum Neonazi-Kampfsportevent Kampf der Nibelungen. Er nutzte dafür den privaten VW-Bus seines Chefs und Kameraden Martin Kohlmann. Nach 2014 tritt Andres zum zweiten Mal für den Stadtrat an. Momentan ist er der Fraktionsgeschäftsführer von Pro Chemnitz.
Joachim Horst Zschocke
Joachim Zschocke (Jahrgang 1950) ist bereits seit 2014 Mitglied des Chemnitzer Stadtrats. Er beteiligte sich als Redner an rassistischen Aufmärschen 2015 in seinem Stadtteil Ebersdorf. Zschocke ist der Vater des neurechten Malers Benjamin Jahn Zschocke.
Herta Margitta Lang
Margitta Lang (Kauffrau, Jahrgang 1947), gehört zu den AnwohnerInnen im direkten Umfeld der Chemnitzer Erstaufnahmestelle für Asylbewerber. Es ist zu vermuten, dass sie durch die von Pro Chemnitz angeführten rassistischen Proteste gegen das Heim zwischen 2013 und 2015 mit der Partei in Kontakt kam. Sie äußerte sich 2015 bereits in einem Artikel von Radio Chemnitz zur Chemnitzer Aufnahmeeinrichtung.
Erich Neubauer
Erich Neubauer, Automechaniker, Jahrgang 1947
Hannelore Gisela Bibl
Hannelore Gisela Bibl (Altenpflegerin, Jahrgang 1957) ist offenbar die Ehefrau des Kandidaten Günter Steffen Bibl.
Dietmar Alfred Meißner
Dietmar Meißner (Jahrgang 1955) tritt bereits zum dritten Mal nach 2009 und 2014 für Pro Chemnitz zur Kommunalwahl an. Der Eisenbahner nahm vereinzelt bei rechten Aufmärschen teil, wie auch zur Beerdigung des Neonazi-Hooligans Thomas Haller im März 2019.
Michael Rick Bochert
Mit Rick Bochert tritt ein weiterer Vollblut-Neonazi für die „Bürgerbewegung“ Pro Chemnitz an. Bochert ist seit vielen Jahren in der Naziszene aktiv und war Teil der nach einem antifaschistischen Outing und einiger Repression aufgelösten Gruppe Rechtes Plenum, die 2016 auf dem Sonnenberg eine „National befreite Zone“ errichten wollte. Deswegen wollen wir den ihm gewidmeten Abschnitt aus dem Outing (http://archive.is/p1bcI) hier zitieren:
„Rick Bochert begann nach seinem Schulabschluss an der F.A.W.-Diesterwegschule in Chemnitz eine Ausbildung zum Koch in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen. Nach dem Abschluss kam er 2014 nach Chemnitz zurück und arbeitet seitdem in der “Ausspanne” (Schloßberg 4; 09113 Chemnitz) als Koch. Er kandidierte zur Stadtratswahl 2014 für Pro Chemnitz. Er pflegt also gute Kontakte in die Chemnitzer Naziszene. Auch nach Dortmund hat er z.B. zu Christoph Drewer guten Kontakt.
Besonders aktiv bewegt er sich im Chemnitzer Fußballumfeld: Früher anscheinend im Umfeld der “NS-Boys” sowie bei der Fangruppierung “Kaotic Chemnitz”. Aktuell scheint er allerdings Stadionverbot zu haben. Auch zur EM in Frankreich ist er gefahren und war dort (vermutlich) an den Krawallen in Lille beteiligt. Er posierte auf einem Bild, das durch die Medien ging: Als eine Gruppe sächsischer Nazi-Hooligans zu einem Gruppenbild posierte, stand Bochert vermummt hinter einer Reichskriegsflagge.Seit 2014 nimmt er auch an zahlreichen Demonstrationen in Sachsen teil:
15.03.14 Rassistische Demo in Chemnitz-Ebersdorf
23.05.14 Schaute am Lessingplatz zusammen mit Patrick Häsler und Tim Kühn die Antifa-Demo am Lessingplatz an.
07.06.14 “Tag der Deutschen Zukunft” in Dresden
22.11.14 “Chemnitz wehrt sich”-Demo
16.02.15 “Cegida”-DemoIm Umfeld des “Rechten Plenums” fiel er besonders auf den Bildern des Fotoshootings auf. In die Orga der Demoschulung vom 28.05.2016 war Rick Bochert ebenso integriert und koordinierte die Anreise der teilnehmenden Personen. Zudem war er an der großangelegten Stickeraktion vom 19.06.2016 auf dem Sonnenberg beteiligt und zeigte sich am Tag zuvor mit anderen Mitgliedern auf dem Stadtteilfest auf dem Lessingplatz“
Auch nach dem Outing im Jahr 2016 war Bochert weiter aktiv. Er besuchte nicht nur das Neonazi-Festival Rock gegen Überfremdung vom 15.07.2017 in Themar, zuletzt tat er sich auf der Beerdigung des Neonazi-Hooligans Thomas Haller hervor, wo er zusammen mit dem Neonazi Chris Junghänel den Kranz der rechten CFC-Ultra-Gruppe Kaotic Chemnitz trug und ebenso in die gesamte Organisation eingebunden schien. Auf der Schleife prangte das offizielle Logo des Chemnitzer FC, was diesen im Nachhinein dazu veranlasste, Strafanzeige zu erstatten.
AfD
Wilfried Frank Sänger
Frank Sänger (Jahrgang 1953) ist mindestens seit 2014 Mitglied der Chemnitzer AfD. Er gehört zu den Unterzeichnern der Erfurter Resolution des nationalistischen Flügels in der AfD. Er ist Beisitzer im Kreisvorstand der AfD und zeichnete sich in der Vergangenheit verantwortlich für Mitgliederstammtische des Kreisverbands im Chemnitzer Turmbrauhaus. Sänger postete auf Facebook ein Zitat des NS-Märtyrers Albert Leo Schlageter: „Ihr werdet erleben, wie sie unser Land verschachern, um ihre eigene erbärmliche Macht zu sichern!“ mit dem Kommentar „Damals wie heute!“
Lars Kuppi
Der Streifenpolizist Lars Kuppi (Jahrgang 1971) tritt zur Landtagswahl als Kandidat für den Altkreis Döbeln an. Er war bis November 2018 stellvertretender Kreisvorsitzender des AfD-Kreisverbands Mittelsachsen und wurde im April 2018 Interimsvorsitzender.
Stefan Pahlitzsch
Stefan Pahlitzsch, Industriemeister Kraftverkehr, Jahrgang 1971
Wahlkreis 3
Pro Chemnitz
Karl Martin Kohlmann
Martin Kohlmann (Jahrgang 1977) ist der Kopf von Pro Chemnitz. Kohlmann, der als szenebekannter Rechtsanwalt sowohl zahlreiche Neonazis als auch Asylbewerber*innen (sowohl aus Tschetschenien als auch aus Afghanistan) vertritt, gehört die Immobilie Brauhausstraße 6, in der seine Kanzlei und das ursprünglich als „Begegnungszentrum“ beworbene Bürgerbüro der Partei untergebracht sind. Außerdem gibt es eine zweite, nichtöffentlichte Bar, in der sich regelmäßig junge Neonazis treffen, des Weiteren eine Klingel einer Gruppierung namens Heimat Tradition Sport. Von hier gingen auch versuchte Angriffe auf Besucher*innen des Clubs Transit im Frühjahr 2018 aus.
Kohlmann wuchs in einem christlich-rechts geprägten Elternhaus auf und vernetzte sich bereits während seines Jura-Studiums in Leipzig als Burschenschafter. Mit 18 Jahren trat er den Republikanern bei, wurde mit 21 Kreisvorsitzender und konnte 2004 mit 10,3% das beste Ergebnis einer rechten Partei in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg einfahren. Der 41-Jährige ist mit der Amerikanerin Jamie Garrington verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder.
In Chemnitz ist Kohlmann bestens vernetzt. Dabei reichen seine Kontakte besonders weit sowohl in christliche Gemeinden, die russischsprachige Community und die Neonaziszene. So beherbergt Kohlmann in seinem Haus in der Brauhausstraße 6 auch den russischsprachigen Kulturverein Tolstoi e.V., den Kohlmann 2014 mit gründete und zunächst als Schriftführer auftrat, unter der Leitung von Alexandr Boyko. Boyko vermittelte Kohlmann in der Vergangenheit zahlreiche Mandant*innen. Es gibt darüber hinaus starke Überschneidungen zwischen dem Tolstoi e.V. und dem in Deutschland herausgebrachten russischen Propagandamedium Berliner Telegraph, der ebenfalls in der Brauhausstraße 6 ansässig und dessen Chefredakteur Alexandr Boyko ist. Kohlmanns Frau Jamie Garrington, die hauptberuflich den Stützpunkt der Chemnitzer Heilsarmee im Heckertgebiet leitet, ist für die Zeitschrift als Sonderkorrespondentin tätig, Kohlmann selbst schaltet in der Zeitschrift außerdem regelmäßig Anzeigen für seine Kanzlei.
Die KandidatInnenliste von Pro Chemnitz begründet sich hauptsächlich auf dem beschriebenen Netzwerk Kohlmanns und beinhaltet daher nicht ausschließlich Personen aus der rechten oder neurechten Szene von Chemnitz. Sein Weltbild ist zwar nicht als geschlossen nationalsozialistisch zu betrachten, dennoch handelt es sich bei Kohlmann um einen extrem rassistischen, homophoben und auch antisemitischen Agitatoren.
Zum Trauermarsch am 05. März 2010, anlässlich der Bombardierung der Stadt Chemnitz 1945, marschierte Kohlmann an einem gemeinsamen Transparent mit Neonazis aus dem Erzgebirge. Am 18.03.2018 hielt er eine Rede auf einer Kundgebung gegen die Inhaftierung der notorischen Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck in Potsdam. Dort habe er die Holocaustleugner in Schutz genommen, heißt es in einem Medienbericht. Als Verteidiger der Gruppe Freital sagte Kohlmann in seinem Plädoyer, er hoffe, dass sich seine Ausführungen nach einem Systemwechsel einmal strafverschärfend in einem Prozess gegen das Gericht wegen Freiheitsberaubung und Rechtsbeugung auswirken würden. Nach Recherchen des SWR schrieb er 2011 an einen Mandanten, den Anführer der Nationalen Sozialisten Chemnitz anlässlich eines kommenden Prozesstermins: „Das Amtsgericht Stollberg möchte uns am 7.4. um 15.30 mit einem donnernden Heil Hitler begrüßen.“
Martin Kohlmann war ab dem 27.08.2018 Hauptorganisator der rassistischen Aufmärsche in Chemnitz nach dem Tod des 35-jährigen Daniel H. Rassistische Angriffe und Ausschreitungen im Zusammenhang mit den teilweise von ihm organisierten Demonstrationen bezeichnete Kohlmann in einer Rede als „Nicht Selbstjustiz, sondern Selbstverteidigung“.
Ernst-Günther Max Zimniok
Ernst-Günther Zimniok fand nach langer Alkoholsucht erst zu Gott und nun zu Pro Chemnitz. Der Elektromonteur wurde 1952 geboren und engagiert sich beim christlichen Suchthilfeverband Blaues Kreuz, in einem Kleingartenverein sowie als Küster in einer Kirchengemeinde. Über seine Kandidatur für die extrem rechte Partei sagt er: „Der Herr segne unsere Stadt und mein Tun!“
Elke Weinhold
Elke Weinhold, Diplom-Kulturwissenschaftlerin, Jahrgang 1944
Michel Michael Wittwer
Michael Wittwer (Jahrgang 1977) bewegt sich seit den rassistischen Protesten im Spätsommer 2018 im Umfeld von Pro Chemnitz. Der Elektrogerätemonteur war seitdem bei zahlreichen Versammlungen anwesend, wie zuletzt zum Gedenken an die Bombardierung von Chemnitz 1944 von Pro Chemnitz am 03.03.2019. Er betätigt sich dabei als sogenannter „Anti-Antifa-Fotograf“ und fotografiert Gegendemonstrant*innen, um die Bilder später online in der Gruppe Oculatus zu zeigen.
Michael Wittwer war in jüngster Vergangenheit bei folgenden rechten Veranstaltungen aktiv:
18.03.2019 Beisetzung Thomas Haller
01.05.2019 Eröffnung Bürgerbüro Pro Chemnitz als Ordner
10.05.2019 Compact-Veranstaltung in Chemnitz, zusammen mit Nico Köhler, Ulrich Oehme (beide AfD)
Johanne Sonja Schmidt
Johanne Sonja Schmidt, Ingenieurökonomin, Jahrgang 1950. Vermutlich handelt es sich um die Frau von Konrad Ralph Schmidt, beide besitzen die gleiche Adresse.
Matthias Raymond Ziems
In sozialen Medien wirbt der Elektroinstallateur Raymond Ziems (Jahrgang 1975) für die Neonazi-Kleidungsmarke Label33 aus Gröditz (Landkreis Meißen). Diese wird vom NPD-Lokalpolitiker Matthias Beier betrieben, ebenso wie der antisemitische Verlag Libergraphix. Label33 fällt mit eindeutigen Motiven wie „Nationaler Sozialist“, einem stilisierten Hakenkreuz sowie einem Shirt mit der Aufschrift „Kampfgruppe Deutsches Reich“ auf. Sowohl Ziems‘ Kontakte als auch seine Gefällt-mir-Angaben reichen von der AfD (sowie der früheren Fanbeauftragten des Chemnitzer FC, Peggy Schellenberger) bis in die NPD. In der KandidatInnenvorstellung gibt er an, „in Chemnitz eine starke Opposition zu den Altparteien (…) erreichen“ zu wollen.
AfD
Dr. Volker Götz Dringenberg
Volker Dringenberg ist AfD-Kreisverbandsvorsitzender von Chemnitz. Der 46-Jährige ist seit 2013 Parteimitglied und kandidiert auf der Landesliste der AfD für die Landtagswahl 2019. Der Fachanwalt für Medizinrecht, Versicherungsrecht und Handels- und Gesellschaftsrecht hat seine Kanzlei auf der Ulmenstraße 16 in Chemnitz. Er ist Unterzeichner der Erfurter Resolution und kann daher dem nationalistischen Flügel in der AfD zugerechnet werden.
Sören Schwarzer
Der Kaufmann Sören Schwarzer (Jahrgang 1987) ist eines der wenigen Mitglieder der Jungen Alternative Chemnitz. Zuvor war er Geschäftsführer der Chemnitzer Jungen Union. 2014 trat Schwarzer bereits zur Kommunalwahl für die CDU an. Am 26. und 27. Mai 2018 nahm er gemeinsam mit Mitgliedern der Identitären Bewegung an einer Akademie der Jungen Alternative in Bautzen teil.
Ronald Preuß
Ronald Preuß, Tischler, Jahrgang 1963.
Wahlkreis 4
Pro Chemnitz
Winfried Lothar Wenzel
Winfried Wenzel sitzt seit kurzem für Pro Chemnitz im Stadtrat. Er rückte für den bisherigen Abgeordneten Joachim Ziems nach. Wenzel, Jahrgang 1944, wurde in Ostpreußen geboren und bezeichnet sich deswegen immer wieder selbst als Flüchtling, der sich vorbildhaft integriert habe. Wenzel sieht die ehemaligen deutschen Ostgebiete weiterhin als Teil des Deutschen Reiches an, was er in Diskussionen und Reden auf rassistischen Aufmärschen nicht müde wird zu betonen. Der Diplomingenieur in Rente trat bereits 2014 für Pro Chemnitz zur Kommunalwahl an und rückte 2019 in den Chemnitzer Stadtrat nach.
Cornelia Horn
Cornelia Horn gehört zu den dienstältesten KandidatInnen von Pro Chemnitz. Die Verkäufterin saß bereits in der ersten Fraktion von 2004 für die Pro-Chemnitz-Vorgänger-Fraktion der Republikaner im Stadtrat und kandidierte auch 2014 für Pro Chemnitz. Horn gehört der Bewegung der Völkischen Siedler an und war Teilnehmerin des Chemnitzer Volkstanzkreises in Cossen, bei dem sich rechte FunktionärInnen und völkische SiedlerInnen aus der Region und darüber hinaus über Jahre ein Stelldichein gaben. Auch Martin Kohlmann war hier zu Gast.
Horn ist des Weiteren Anhängerin der sogenannten Neuen Germanischen Medizin um den 2017 verstorbenen Arzt und Scharlatan Ryke Geerd Hamer und warb 2011 für eine Vortragsveranstaltung zur Neuen Germanischen Medizin in der Parkwarte in Aue. Diese „Heilkunde“, die in der Vergangenheit mehreren Menschen durch unterlassene konventionelle Behandlung an Krebs sterben ließ, beruht auf der Annahme, Krebs könne ohne konventionelle Behandlungsmethoden mit einem Schockerlebnis und anschließender Konfliktauflösung geheilt werden.
Rijad Lessig
Obwohl Szene-Insidern Rijad Lessig (Jahrgang 1979) schon seit vielen Jahren ein Begriff ist, fiel er in der organisierten rechten Szene der Stadt erst seit den Aufmärschen im August 2018 auf. Er gehört zu den Gründern und aktivsten Mitgliedern der Facebook-Gruppe Oculatus und tut sich in sozialen Medien durch starke Aktivität hervor. Er leitet einen Montageservice, für den seine Mutter Dagmar Lessig als Geschäftsführerin auftritt, da gegen ihn selbst wegen Steuerhinterziehung ermittelt wird. Rijad Lessig war in seiner Rolle für Oculatus hauptverantwortlich für den Auftritt des Ex-Polizisten Tim Kellner auf dem Pro-Chemnitz-Aufmarsch am 28.09.2018. Da Kellner in seiner Rede hauptsächlich für eigene politische Belange warb und von einigen MitorganisatorInnen als menschlich unangenehm beschrieben wurde, löste die Personalie einen Streit innerhalb des Organisationskreises aus. Nach eigenen Angaben ist Lessig heute BMW-Testfahrer.
Konrad Ralph Schmidt
Konrad Ralph Schmidt, Baumaschinenführer, Jahrgang 1949
Wolfgang Heinz Alfred Richter
Der 70-jährige Rentner Wolfgang Heinz Alfred Richter trat bislang nicht öffentlich politisch in Erscheinung. Er ist nicht zu verwechseln mit mehreren Personen gleichen Namens, die in Chemnitz öffentlich in Erscheinung traten. Richter ist laut Angaben von Pro Chemnitz Mitglied der AfD. Pro Chemnitz steht auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD.
Vitalii Synytskyi
Vitalii Synytskyi, Handelsmanager, Jahrgang 1973
AfD
Falk Müller
Der Immobilienmakler (Postbank Immobilien GmbH, Augustusburger Straße 189) mit den politischen Schwerpunkten Finanz- und Wirtschaftspolitik und Sport war stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Chemnitzer AfD-Fraktion, bis diese ihren Fraktionsstatus verlor. Müller (Jahrgang 1975) wird vom lokalen Boulevardportal tag24 bevorzugt armverschränkend und grimmig dreinschauend zu lokalpolitischen Themen dargestellt.
Günter Maik Stoltze
Der 55-jährige TÜV-Gutachter und frühere Kanalreiniger Maik Stoltze ist bislang nicht politisch in Erscheinung getreten. In sozialen Medien fühlt er sich zur Alternativen Mitte und zur deutschen Wehrmacht hingezogen. Stoltze kommt aus dem Boxsport und war früher bei Boxturnieren als Betreuer aktiv.
Roland Frank Mersiovsky
Roland Mersiovsky (Jahrgang 1945) kandierte bereits 2014 für die AfD zur Kommunalwahl. Der selbstständige Handelskaufmann ist Vorsitzender des 1. Garagenverein Am Schützenplatz e.V.
Wahlkreis 5
Pro Chemnitz
Armin Reiner Drechsel
Der Bauingenieur Reiner Drechsel (Jahrgang 1942) kandidiert nach 2009 und 2014 bereits zum dritten Mal für Pro Chemnnitz und saß bereits zwischen 1995 und 1999 für die Deutsche Soziale Union im Stadtrat. Er trat als Redner auf Chemnitzer Pegida-Aufmärschen auf und war gemeinsam mit Martin Kohlmann und Jan Weinhold beim Treffen des Aufbruchs Deutscher Patrioten am 16. Januar 2019 im sächsischen Dohma. Pikant: Trotz seiner Kandidatur für Pro Chemnitz gibt er in der KandidatInnenvorstellung an, seit 2017 Mitglied der AfD zu sein.
Liane Dagmar Lessig
Die 62-jährige Dagmar Lessig ist die Mutter von Rijad Lessig und Geschäftsführerin von dessen Montageservice. Politisch trat sie bislang nicht in Erscheinung.
Marianne Margita Gayh
Margita Gayh (Jahrgang 1949) macht aus ihrer nationalsozialistischen Einstellung in sozialen Medien keinen Hehl. Die 69-Jährige forderte Solidarität für die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck und teilte Inhalte des Neonazi-Barden Frank Rennicke. Das Zentrum für Politische Schönheit fand im vergangenen Jahr auf ihrem Facebook-Profil ein Bild, auf dem sie den Hitlergruß zeigt und zeigte sie im Rahmen ihrer Aktion Soko Chemnitz an. Die Staatsanwalt ermittelt weiterhin gegen sie, auch wenn sie behauptet, sie habe „mit der gezeigten Geste lediglich weitere Gäste der Feier grüßen wollen“. Die Staatsanwaltschaft ließ allerdings mittlerweile die Ermittlungen gegenüber ihrem hitlergrüßenden Kameraden fallen mit der Begründung, es sei nur eine überschaubare Anzahl an Gästen anwesend gewesen. Das Veröffentlichen des Hitlergrußes als Bild auf Facebook sei durch Gayh erfolgt, was derzeitiger Gegenstand der Ermittlungen sei. Es sei nicht nachweisbar, dass ihr Kamerad von der Veröffentlichung auf Facebook überhaupt gewusst habe.
Gayh, die im Januar zur Zwönitzer Stollenkönigin gekührt wurde, ist mit in der Szene der rechten Bürgerbewegungen aus dem Erzgebirge und in der Chemnitzer Neonaziszene bestens vernetzt. In der KandidatInnenvorstellung gibt sie an, für Weltoffenheit zu sein und sagt, sie sei ein „guter, sensitiver Menschenfreund“.
Günter Scholz
Der frühere Maler und heutige Brandschutzbeauftragte Günter Scholz (Jahrgang 1960) tritt bereits nach 2009 und 2014 zum dritten Mal für Pro Chemnitz zur Kommunalwahl an. Er tritt des Weiteren zur Ortschaftsratswahl in Einsiedel an.
Günter Steffen Bibl
Bei Günter Steffen Bibl (Jahrgang 1955) handelt es sich höchstwahrscheinlich um den Ehemann von Hannelore Gisela Bibl, die ebenfalls Kandidatin für Pro Chemnitz ist.
Dmitri Dutt
Mit Dmitri Dutt (Jahrgang 1986) tritt eine Person für Pro Chemnitz an, die offenbar über Kohlmanns Verbindungen in die russischsprachige Community zu Pro Chemnitz gekommen ist. Der Unternehmer arbeitete mindestens bis 2016 im Management des russischen Propagandamediums Berliner Telegraph mit Sitz in Chemnitz. Laut Impressum war er dort im Management tätig. Da heute das Management nicht weiter im Impressum aufgeführt ist, ist nicht klar, ob Dutt noch heute für das Magazin arbeitet.
AfD
Harald Steffen Wegert
Steffen Wegert, Kandidat zur Stadtrats- und Landtagswahl, ist Schatzmeister im Chemnitzer AfD-Kreisvorstand. In der Vergangenheit fiel der Vertriebsbeauftragte (Jahrgang 1956) im Großhandel durch das Teilen eines Sharepics mit der Aufschrift „Eine Rose für mein Deutschland“, „Germania“ und schwarz-weiß-roten Farben auf. Auf Nachfrage der Freien Presse konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wie es auf sein Facebook-Profil geraten war.
Otto Günter Boden
Otto Günter Boden, Garten- und Landschaftsbauer, Jahrgang 1955, ist stellvertretender Ortsvorsteher des Chemnitzer Ortsteils Einsiedel für den Eigentümerverein Haus und Grund.
Falk Heiligenschmidt
Der CNC-Bediener Falk Heiligenschmidt (Jahrgang 1967) ist bestens vernetzt in der Szene rassistischer Bürgerbewegungen aus dem Chemnitzer Umland.
Siegfried Lothar Lauterbach
Lothar Lauterbach, Jahrgang 1942, Diplom-Ingenieur Bauwesen
Erwin Volkmar Schöpke
Volkmar Schöpke, Finanzkaufmann, Jahrgang 1957. Neben seiner Kandidatur für den Stadtrat tritt Schöpke für den Ortschaftsrat in Klaffenbach an.
Wahlkreis 6
Pro Chemnitz
Karl Walther Kohlmann
Bei Karl Kohlmann (1946) handelt es sich um den Vater von Martin Kohlmann. Der Kinderarzt tritt bereits das zweite Mal nach 2014 für Pro Chemnitz an. Mittlerweile pensioniert, hatte Kohlmann in früheren Jahren seine Praxis am Klinikum Chemnitz.
Mike Hetze
Mike Hetze (Jahrgang 1972) kandidiert seit 2009 wiederholt für den Chemnitzer Stadtrat und bekam schließlich erst 2019 einen Sitz. 2009 trat der Zerspaner bereits für Pro Chemnitz an. 2014 wechselte er auf die Liste der AfD. Als 2019 das AfD-Stadtratsmitglied Thomas Sänger versehentlich durch Wegzug ins Umland aus dem Stadtrat ausscheiden musste, stand Hetze aufgrund der 2014 auf ihn entfallenen Stimmen als Nachrücker fest. Dieser wurde aber nach eigenen Angaben von der Partei bedroht und sollte sein Mandat zugunsten des Kreischefs Dr. Volker Dringenberg abgeben. Er entschied sich aufgrund dessen, zu Pro Chemnitz überzulaufen. Damit stellte er sowohl die Fraktionsstärke von Pro Chemnitz wieder her, die durch das Ausscheiden des Pro-Chemnitz-Stadtrats Joachim Ziems und den noch nicht vereidigten Nachrücker Winfried Wenzel die erforderliche Stärke von drei Personen nicht mehr erreichten und beraubte durch sein Überlaufen gleichfalls der AfD ihren Fraktionsstatus. Seit Hetzes Überlaufen besteht die Fraktion Pro Chemnitz demnach mit Kohlmann, Zschocke, Wenzel und Hetze aus vier Personen, die AfD mit Falk Müller und Dr. Roland Katzer nur noch aus zweien.
Damaris Hofmann
Die studierte Israel- und Medienkommunikationswissenschaftlerin Damaris Hofmann (Jahrgang 1984) war ehemals ehrenamtlich engagiert in der Chemnitzer Heilsarmee, speziell im Heilsarmee-Stützpunkt 614 in der Alfred-Neubert-Straße in Chemnitz, der von Martin Kohlmanns Frau Jamie Garrington geleitet wurde. 2016 musste der Stützpunkt schließen. Hofmann versteht sich als explizit pro-israelisch und studierte nach eigenen Angaben in Chemnitz und Jerusalem. *
Mit Bumblebee Media (ansässig in der Carl-von-Ossietzky-Straße 204, Chemnitz) arbeitet Hofmann als freiberufliche Gestalterin von Druck- und Weberzeugnissen. Sie spricht sie in der KandidatInnenvorstellung für die Aufnahme „schutzsuchende[r] Flüchtlinge egal welcher Herkunft“ aus. Ihr Satz: „Eine Islamisierung Deutschlands / unserer Stadt lehne ich entschieden ab“ lässt erahnen, dass der Antisemit Martin Kohlmann und Damaris Hofmann ihren Konsens in der strikten Anti-Islam-Haltung von Pro Chemnitz finden.
Monika Lotte Simon
Monika Simon (Jahrgang 1943, Kindergärtnerin) kandidierte bereits 2014 für Pro Chemnitz.
Udo Schöne
Udo Schöne (Jahrgang 1971) fasst sein beschränktes Weltbild in zwei kurzen, prägnanten Sätze in der KandidatInnenvorstellung von Pro Chemnitz zusammen: „Ich habe kein Problem damit, fremde Kulturen im Urlaub oder in Form von Restaurants oder Läden kennenzulernen und auszuprobieren. Aber wenn diese Kulturen anfangen, hier in Deutschland unsere eigene Kultur zu verdrängen, dann habe ich ein Problem damit!“
Hans Gerd Lang
Bei Hans Gerd Lang (Tankstellenbetreiber, Jahrgang 1942) handelt es sich offenbar um den Ehemann der Pro-Chemnitz-Kandidatin Herta Margitta Lang. Es ist aufgrund seines Wohnortes in der Huttenstraße zu vermuten, dass Lang zu den Personen gehört, die bei den Protesten von Pro Chemnitz und der von Robert Andres gegründeten Bürgerinitiative Wir für Ebersdorf zwischen 2013 und 2015 mit der Partei in Kontakt kam.
AfD
Nico Köhler
Nico Köhler (Jahrgang 1976) ist seit 2015 eine der auffälligsten Personen in der Szene der rassistischen Bürgerinitiativen in Chemnitz und dem Umland. Anfänglich noch als Vorsitzender des Ortsvereins Grüna/Mittelbach und Social-Media-Beauftragter der Chemnitzer CDU war der Kaufmann bereits bei den rassistischen Protesten 2015 in Chemnitz-Einsiedel aktiv. Bereits dort ließ er sich mit seinem heutigen Parteifreund Lars Franke sehen. Später erfolgte der Wechsel zur AfD. Zur Bundestagswahl unterlag Köhler als AfD-Direktkandidat für Chemnitz mit 24% nur knapp seinem alteingessenen Rivalen Frank Heinrich (CDU, 26,6%). Seitdem lässt Köhler keine Gelegenheit aus, sich als AfD-Funktionär in der Öffentlichkeit zu präsentieren und dabei oft auch zu provozieren.
Am 26.08.2018 betrieb er zusammen mit Lars Franke den Parteiwerbestand am Rande des Chemnitzer Stadtfests, kurz vor dem Spontanaufmarsch, von dem die Schlagzeilen des Jahres 2018 ihren Lauf nahmen. Am 1. Mai 2019 nahm er an Kundgebung der AfD auf dem Chemnitzer Marktplatz teil. Von dort aus bewegte er sich zusammen mit seinem Parteifreund Jonas Dünzel aus Dresden in die daneben stattfindende DGB-Kundgebung. Nach längerer Provokation und Selfies vor linken Gegendemonstrant*innen bekam er schließlich einen leichten Kopfstoß verpasst. Mit einer derartigen Aktion hatte er offenbar gerechnet und ging sogleich zur Bühne seiner Kundgebung zurück, wo er vom „Angriff“ auf ihn berichtete.
Zuletzt fiel Köhler bei einer Saalveranstaltung des extrem rechten Compact-Magazins am 10.05.2019 im Ballhaus Hilbersdorf in Chemnitz auf. Er ließ sich vor dem Eingang demonstrativ mit Kandidaten von Pro Chemnitz sehen. Er provozierte damit sicherlich ganz bewusst seine eigene Partei, die Pro Chemnitz auf ihre sogenannte Unvereinbarkeitsliste gesetzt hat. Von der Gründung 2017 bis Oktober 2018 war Köhler Sprecher der Alternativen Mitte in Sachsen.
Charlotte Christine Auerbach
Christine Auerbach, Immobilienmaklerin (Kulsa Immobilien, Hermann-Löns-Straße 87 – Jahrgang 1947) ist stellvertrende Vorsitzende des Chemnitzer AfD-Kreisverbands. Gegenüber der Freien Presse sagte Auerbach noch im März 2018: „Von den 117 Mitgliedern des Kreisverbandes ist keiner fremdenfeindlich eingestellt“.
Wahlkreis 7
Pro Chemnitz
Dieter Jörg List
Dieter Jörg „Sepp“ List spielt seit Sommer 2018 eine tragende Rolle bei Pro Chemnitz. Der Unternehmensberater trat mehrmals auf den Kundgebungen von Pro Chemnitz als Redner auf. Er verfügt über enge Verbindungen zu Jürgen Elsässer und dessen Compact-Magazin. Er betonte, er habe eine Vielzahl von Heften in seinem Büro (Horst-Menzel-Straße 4), wo man diese abholen könne. List wird gern als vermeintlich bürgerlicher und diskussionsbereiter Gesprächspartner gehandelt.
Nach eigenen Angaben stritt sich mit dem Chefredakteur der Freien Presse, Torsten Kleditzsch, seit 2015 „konstruktiv […] über die Flüchtlingspolitik unserer Regierung“. Lists offenen Leserbriefe an die Freie Presse führten nach eigenen Angaben dazu, dass der Chefredakteur der Freien Presse, Torsten Kleditzsch, ihn zur Diskussionsveranstaltung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im November 2018 einlud, wo er am Ende, nach einem Monolog, auch Fragen stellen durfte. Nach der Veranstaltung machte er sich zusammen mit dem ebenfalls eingeladenen rassistischen Agitatoren Ronny Matthes aus Chemnitz-Einsiedel auf zur nebenan stattfindenden Kundgebung von Pro Chemnitz, wo er wiederum eine Rede hielt. Mittlerweile scheint das Verhältnis zwischen List und Kleditzsch etwas abgekühlt zu sein. List ist mittlerweile damit beschäftigt, Sharepics für soziale Medien zu basteln, auf denen er die Freie Presse als „UN-Freie Presse“ betitelt. Am 11. Mai erschien auf dem Youtube-Kanal ein Statement von List, in dem er ankündigt, sein Abonnement gekündigt zu haben. Das Video beginnt mit einer Sequenz, die u.a. List, Maik Lucas Dathe (Oculatus) und Michael Wittwer zeigt, wie sie Ausgaben der Freien Presse zerreissen, diese in Säcken zur Freie-Presse-Redaktion tragen und die entstandenen Schnipsel im Empfangsbereich ausleeren. Ein weiterer Anlass bot List ein Vorfall am 1. Mai 2019 bei der Eröffnung des Pro-Chemnitz-Büros, als ein Reporter der Freien Presse Aufnahmen der öffentlichen Versammlung mit seinem Handy gemacht hatte. Dieser wurde daraufhin von TeilnehmerInnen der Versammlung bedrängt und bedroht und erhielt daraufhin einen Platzverweis von der Polizei, die ihn auch dazu aufforderte, die Bilder zu löschen.
Aufgrund seines bürgerlichen Auftretens machte sich Dieter Jörg List bei zahlreichen Medien als Protagonist ihrer Berichte zu Chemnitz einen Namen. Zuletzt trat List am 10.05.2019 auf einer vom Compact-Magazin organisierten Veranstaltung als Redner auf.
Marion Bettina Rehnert
Bettina Rehnert ist oder war die Lebensgefährtin von Volker Schultze-Lukacz. Schultze-Lucacz tritt regelmäßig als Filmer bei allerlei rechten Versammlungen in Chemnitz und Sachsen in Erscheinung und veröffentlicht seine Videos auf dem Youtube-Kanal Volker Einsneunsiebenfünf. Er betreibt die Computerwerkstatt SL Computerinstruct am Rosenhof 23.
Bettina Marion Rehnert postet als „Bettina Marion“ regelmäßig Kommentare auf rechten Facebook-Seiten, argumentiert dabei oft unlogisch und widerspricht sich teilweise selbst. Sie gab an, für Pro Chemnitz zu kandidieren, weil die Partei vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der KandidatInnenvorstellung von Pro Chemnitz gibt Rehnert an, den Politikunterricht an Schulen abschaffen zu wollen. Ihre politische Einstellung bezeichnet sie als „links-rechts … und ich denke, das sind wir fast alle.“
Siegfried Peter Fritzsche
Peter Fritzsche, Jahrgang 1953, Schlosser für Triebfahrzeugstechnik
David Richter
David Richter (Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Jahrgang 1980) gehört zum inneren Kreis der rassistischen Facebook-Gruppe Oculatus, die im Spätsommer 2018 die Aufmärsche von Pro Chemnitz mitorganisierte.
Dr. Hans Gert Kreiselmeier
Früher war Gert Kreiselmeier EU-Koordinator im Sächsischen Wissenschaftsministerium. Heute fällt der Physiker (Jahrgang 1945) besonders in sozialen Medien mit anti-muslimischen und verschwörungstheoretischen Posts auf. Auch der Antikommunismus gehört zu seinen Themen. In Kreiselmeiers Leserbriefen, die regelmäßig in der Freien Presse abgedruckt werden, kann der Klimawandelskeptiker seinen rechten Theorien freien Lauf lassen.
AfD
Torsten Lars Franke
Lars Franke (Jahrgang 1975) ist seit mindestens 15 Jahren einer der aktivsten rechten Akteure in Chemnitz. Er wurde im Umfeld rechter Jugendcliquen im Chemnitzer Heckertgebiet der 1990er Jahre sozialisiert und ging im berüchtigten Jugendclub Piccolo ein und aus. Über den Club heißt es in der Anklage des NSU-Tribunals:
„Das neonazistische Helfer*innennetzwerk, welches die Untergetauchten Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe über zwei Jahre lang in Chemnitzer Wohnungen unterbrachte sowie mit Ausweispapieren und Geld unterstützte, gehörte zu den Gästen des Jugendclubs.“
Franke war nicht nur mit mehreren Personen aus dem NSU-UnterstützerInnenumfeld bekannt, sondern lernte auch die drei später als NSU-Kerntrio bekannt gewordenen Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt auf Neonazi-Parties kennen, wie er in einer Vernehmung in Bezug zu den NSU-Ermittlungen zu Protokoll gab. Sein Name taucht auch in der sogenannten Hunderterliste auf, auf der das Bundesanwaltschaft alle Personen vermerkte, die Kontakt zum Kerntrio des NSU oder einem der zwölf weiteren Beschuldigten im NSU-Prozess hatten.
Bereits 2004 befand sich Franke in einer Menge von Neonazi-Hooligans, aus der heraus eine Demonstration gegen neonazistische Ladengeschäfte im Heckertgebiet angegriffen wurde. Spätestens ab 2011 beteiligte sich der heute 43-Jährige an zahlreichen rechten und einschlägig neonazistischen Aufmärschen. Hier eine Auswahl:
05.03.2011 Trauermarsch Chemnitz
05.03.2013 Trauermarsch Chemnitz
16.11.2013 Pro Chemnitz gegen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende, Chemnitz
07.06.2014 Tag der deutschen Zukunft, Dresden
04.10.2014 Nazi-Demo der JN Sachsen, Döbeln
26.10.2014 HoGeSa Köln, gemeinsam mit Hendrik Lasch
15.02.2015 Trauermarsch Dresden
2013 stand Franke vor Gericht, weil er ein T-Shirt in der Öffentlichkeit getragen hatte, das einen Hitler-Smiley zeigte, daneben war eine Hand zu sehen, die man als Hitlergruß deuten konnte. Das Verfahren wurde eingestellt. Franke hatte sich für diesen Prozess vom neonazistischen Szeneanwalt Olaf Klemke vertreten lassen.
2014 kandidierte Franke bereits für Pro Chemnitz zur Stadtratswahl. Gemeinsam mit seinem Freund Nico Köhler, der aus der Chemnitzer CDU stammt, trat Franke 2016 in die Chemnitzer AfD ein und wurde Ende Oktober 2016 in den erweiterten Kreisvorstand gewählt, indem er bis Oktober 2018 blieb.
Im August 2015 teilte Franke bei Facebook ein Foto, das ihn mit einem kleinen schwarzen Jungen zeigt, dem Franke offenbar einen Tropenhelm aufgesetzt hat. Franke trägt auf dem Foto ein Thor-Steinar-T-Shirt mit der Aufschrift „Wüstenfuchs“ (in Anlehnung an Generalfeldmarschall Erwin Rommel) und bezeichnet den kleinen Jungen als „deutsch Ostafrikaner“. Die Kommentare dazu („Schickes Äffchen“, „Wirst du davon satt?“), sprechen eine eindeutige Sprache. Stefan Hartung, NPD-Kader aus Bad Schlema (Erzgebirge) kommentierte: „Warst wohl in Deutsch-Südwest?“.
Ebenfalls 2015 erschien Franke zusammen mit seinem guten Freund Hendrik Lasch, der den Neonazi-Laden Backstreetnoise/Trendbewusst betreibt, beim NSU-Prozess in München. Lasch war dort als Zeuge geladen. Als Lasch aus dem Zeugenstand entlassen wurde, sprang Franke auf und rief einem Journalisten der Freien Presse, der bereits seit längerem zum NSU-Prozess recherchierte, entgegen: „(Straße) Nummer (x)! Wie läuft’s?“ – dabei handelte es sich um die nirgends öffentlich verzeichnete Privatadresse des Journalisten. Der Ausruf diente offensichtlich dazu, den Reporter einzuschüchtern. Auch nach Frankes „Umstieg“ in die vermeintlich gemäßigteren Sphären der AfD beteiligte er sich an zahlreichen rechten Versammlungen. Eine kleine Auswahl:
26.08.2018 AfD-Parteiwerbestand am Rande des Chemnitzer Stadtfestes. Kurz darauf erfolgte die als „Hetzjagd“ in die Geschichte eingegangene Jagd auf Migrant*innen in der Chemnitzer Innenstadt. Franke gilt als einer der Haupt-Multiplikatoren in der Mobilisierung zu den rassistischen Aufmärschen des vergangenen Spätsommers.
27.08.2018 Aufmarsch von Pro Chemnitz, Chemnitz
30.08.2018 Kundgebung von ProChemnitz am CFC-Stadion anlässlich des Besuchs von Ministerpräsident Kretschmer
01.09.2018 Trauermarsche Chemnitz, AfD & ProChemnitz
07.09.2018 Aufmarsch Pro Chemnitz, Chemnitz
18.03.2019 Beisetzung Thomas Haller, Chemnitz
Franke ist der Begründer der rassistischen und mittlerweile nahezu inaktiven Facebookgruppe Betroffene von Ausländerkriminalität in Sachsen mit mehreren Tausend Mitgliedern. Trotz einer Mäßigung seiner politischen Ansichten nach außen hin, ist Franke weiterhin eng vernetzt mit der Chemnitzer Neonazi-Szene von heute und Neonazi-Hooligans aus Zeiten der HooNaRa aus den späten 1990er-Jahren, mit denen er in den vergangenen Jahren mehrmals in den Urlaub fuhr. Einen Ausstieg aus der Neonazi-Szene hat er nie vollzogen. Lars Franke ist Inhaber des Innenausbau-Unternehmens AMI Chemnitz (Edisonstr. 13) und rühmt sich damit, Elternsprecher der Schönauer Oberschule (gewesen) zu sein.
Diana Rabe
Diana Rabe (Jahrgang 1989, Germanistin) ist eins der wenigen Mitglieder der Jungen Alternative Chemnitz und Schriftführerin im Chemnitzer AfD-Kreisverband. Sie tritt außerdem als Kandidatin für den Ortschaftsrat in Grüna an.
Wolfgang Pleß
Der Architekt Wolfgang Pleß (Jahrgang 1971) ist seit Oktober 2018 Beisitzer im Vorstand des AfD-Kreiverbands.
Wahkreis 8
Pro Chemnitz
Jan Weinhold
Jan Weinhold (Diplom-Betriebswirt und Immobilienmakler, Jahrgang 1975) trat zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung zum Gründungstreffen der Partei Aufbruch Deutscher Patrioten am 10.01.2019, das er zusammen mit Martin Kohlmann und Reiner Drechsel besuchte. Ende April 2019 wurde Weinhold dabei beobachtet, wie er zerstörte Plakate von Pro Chemnitz aus seinem Auto auf die Straße legte und Fotos davon anfertigte. Später erschien ein Post auf der Facebook-Seite von Pro Chemnitz, auf dem sich über zerstörte Plakate beklagt wird.
Jan Weinhold arbeitet als Immobilienmakler bei der Horn und Weinhold Immobilien GmbH (Michaelstraße 65 A, Chemnitz).
Renate Eva-Maria Ehnert
Renate Eva-Maria Ehnert, Jahrgang 1956, Busfahrerin
Hartmut Werner Helmut Worm
Hartmut Werner Helmut Worm, Sanitärinstallateur, Jahrgang 1952
Siegfried Helmut Tulatz
Der Ingenieur und Zugdispatcher Siegfried Helmut Tulatz (Jahrgang 1957) tritt nach 2009 und 2014 bereit zum dritten Mal für Pro Chemnitz zur Stadtratswahl an.
Frank Wolfgang Zirotzki
Auch der Maler Wolfgang Zirotzki (Jahrgang 1948) tritt nach 2009 und 2014 bereit zum dritten Mal für Pro Chemnitz zur Stadtratswahl an. Am 16.12.2013 beteiligte er sich an einem Aufmarsch von Pro Chemnitz gegen die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende am Adalbert-Stifter-Weg in Chemnitz.
AfD
Tommy Bader
Der 39-jährige Konstruktionstechniker Tommy Bader ist eine der radikalsten Personen auf der Liste der Chemnitzer AfD. Bader ist nicht nur mit zahlreichen Personen aus der Chemnitzer Neonaziszene, u.a. mit Aktivisten des III. Wegs gut bekannt, sondern verfasste einige eindeutige Beiträge bei Facebook. Nachdem neulich zwei dieser Beiträge veröffentlicht wurden, löschte Bader kurzerhand seine komplette Seite. Der AfD-Kreisverband teilte gegenüber der Freien Presse mit: „Herr Bader hat sich gegenüber dem Vorstand erklärt und bedauert die zweideutigen Aussagen“. Es sei von einer „emotionalen Überreaktion“ die Rede gewesen, das Posten von „Arbeit macht frei“ habe einen rein privaten Bezug gehabt. Dabei hatte Bader in einem Kommentar sogar gegenüber einem Kameraden seine Strategie erläutert: „Um stimmen zu bekommen sollte man erstmal konservativ deutsch denken und dies veräußern. Danach kann man etwas nationaler werden und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen“ (Alle Fehler im Original).
Dabei waren die bereits veröffentlichten Posts Baders noch gar nicht alles. 2012 schreib er: „Kommt davon wenn man Tugenden wie kampf, Leidenschaft und unbedingten siegeswillen durch schön spielen unserer Multi kultis entauscht… Bei solchen spielen brauchst du Männer die ihren gegner hassen und keine Muschis…“ (Alle Fehler im Original).
Am 12. März 2019 bezeichnete Bader den verstorbenen Neonazi-Hooligan Thomas Haller als „Gönner für Chemnitz“, der „klug und seriös genug in seinem sachlichen Gespräch die Gegenmeinung davon zu überzeugen das Vaterlandsliebe kein Nazitum bedeuten …“ (Alle Fehler im Original).
2014, also in dem Jahr, in dem Bader in die AfD eintrat, postete er bei Facebook: „Fakt ist: Neger sind nicht die hellsten… :-)“.
Auch im Jahr 2014 schrieb er: „Es gibt jetzt ein gesetzt, das nennt sich „hass Kriminalität“ zB gegen Ausländer oder Schwule… Ticken die noch ganz… Wieso soll ich meine Heimat nicht rechtfertigen und warum muss ich bei abnormalen Menschen meine Schnauze halten. Es wird immer schlimmer…!!!!“ (Alle Fehler im Original).
2015 postete er: „Es gibt nur ein Deutschland und da ist für die BRD kein Platz mehr !!“
Tommy Bader möchte laut KandidatInnenvorstellung der AfD die soziale Gerechtigkeit in der Stadt stärken.
Uwe Kroll
Der Diplom-Ingenieur Uwe Kroll (Jahrgang 1962) ist seit mindestens 2014 AfD-Mitglied.
Paul Günter Steuer
Der Schuldirektor Paul Günter Steuer (Jahrgang 1943) trat bisher offenbar nicht politisch in Erscheinung. Er veröffentlichte in der Vergangenheit ein Buch über seinen Sohn, den Eislaufweltmeister und -weltmeistertrainer Ingo Steuer.
Ortschaftsratswahl für Euba
AfD
Bernhard Ulrich Oehme
Für die AfD tritt das Bundestagsmitglied Ulrich Oehme für den Ortschaftsrat in Euba an. Oehme trat zuletzt trotz Unvereinbarkeitsliste bei der Saalveranstaltung des Compact-Magazins im Ballhaus Hilbersdorf gemeinsam mit Jürgen Elsässer und Martin Kohlmann (Pro Chemnitz) auf. Gegen ihn wurde 2017 ermittelt, da er Wahlplakate mit der SA-Losung „Alles für Deutschland“ aufgehängt hatte. Außerdem wurde bekannt, dass er in einer Facebook-Gruppe gewesen war, in der Anne Frank verunglimpft wurde. 2018 reiste er als Wahlbeobachter auf die von Russland annektierte Krim.
* In der ersten Version dieses Textes wurde fälschlicherweise behauptet, Damaris Hofmann sei noch heute im Heilsarmee-Stützpunkt 614 aktiv, außerdem konnte der Eindruck entstehen, Hofmann sei in leitender Funktion tätig gewesen, wobei sie nur als ehrenamtliche Helferin aktiv war. Der Stützpunkt musste 2016 schließen, heute ist Hofmann nach bestehenden Erkenntnissen nicht mehr in der Chemnitzer Heilsarmee aktiv.